Bird in Italian is Uccello
Deutschland 2021 | Experimentalfilm | Englisch m. dt. UT | 14:26 min. | FSK (noch nicht geprüft)Regie, Buch: Gernot Wieland
Kamera, Schnitt: Konstantin von Sichart
Darsteller*innen: Stefan Niedermeyer, Danae Nagel, Mathias Baresel, Erfan Aboutalebi, Selma Modéer Wiking
Produktion: Gernot Wieland
BIRD IN ITALIAN IS UCELLO setzt Wielands Interesse an psychologischen Zuständen und der Konstitution von Zugehörigkeit in verschiedenen sozialen Kontexten fort. Ausgehend von einem Bericht über eine nie aufgeführte Theaterinszenierung von du Mauriers Geschichte „Die Vögel“, die in einer psychiatrischen Klinik in Norditalien aufgeführt werden sollte, kehrt Wieland in seinem Film die Rollen um: Die menschlichen Figuren werden zu Vögeln und die Vogelprotagonisten zu Menschen.
Jurybegründung:
„Das Außen ist wie ein Raum, den ich nicht betreten kann.“ Gernot Wieland, der einen Blick auf die eigene Kindheit wirft und feststellt, egal wie porös das trennende Membran sich gibt, wie durchlässig das Glas der Fensterscheibe die Landschaft dahinter erscheinen lässt, sie bleibt auf Distanz. Von Innen nach Außen führt keine Brücke. Die Topologie der unsichtbaren Räume, in die wir hinein geboren werden, ist zugleich unbewusst und starr. Der Zwang zur Konformität, der sich wie ein Schatten ablegt und über Lebensentwürfe, Anschauungen und Zugehörigkeiten entscheidet, ist bedrückend. Bird in Italian is Uccello ist eine mäandernde, poetische Spurensuche nach Souveränität in den sozialpsychologischen Strukturen, die Gesellschaften definieren. „Ich betrachte die Reflexionen meiner Selbst im Glas des Autofensters. Wenn es meine Sprache geben würde, würde ich sagen: Abwesenheit – es ist jene Abwesenheit, die zu mir spricht.“
Gernot Wieland
