© Hundefreund, Saidou, Gibba

Hundefreund

Deutschland 2022 | Spielfilm | Deutsch | 18:00 min. | FSK 16
Nominierung in der Kategorie Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit

Regie: Maissa Lihedheb
Buch: Lamin Leroy Gibba
Kamera: Louis Malcolm Reiss
Schnitt: Sarnt Utamachote
Darsteller*innen: Lamin Leroy Gibba, Til Schindler 
Produktion: Sailesh Naidu (Creator), Maissa Lihedheb, Lamin Leroy Gibba

HUNDEFREUND erforscht mit rigoroser Genauigkeit die Komplexität von Race in Deutschland, indem er die Geschichte von Malik erzählt: einem Schwarzen und queeren Mann Mitte zwanzig. Als während eines Dates mit einem weißen Mann ein Streit ausbricht, rücken ihre ungleichen Positionen in den Vordergrund. Der Film, der kühn zwischen Komödie, Drama, Charakterstudie und filmischem Experiment oszilliert, untersucht Themen wie Liebe, Race und psychische Gesundheit – und deutet dabei subtil (und manchmal lautstark) an, dass diese untrennbar miteinander verbunden sind.

Jurybegründung:
Hundefreund ist einer dieser Kurzfilme, die nicht wirklich vorhersehbar sind, er ist auch nicht darauf angewiesen, skurril oder ausgefallen zu sein und überschreitet die Grenzen der Realität nur leicht, wenn überhaupt.
Der Film beginnt wie jedes andere Date-Szenario: Eine perfekte Mischung aus Flirt und Geplapper, die eine leichte Unsicherheit vermittelt, den Fortgang der Geschichte perfekt vorbereitet. Eine Romanze, doch je weiter die Geschichte voranschreitet, entwickelt sich aus dem Geplapper ein spannender, intelligenter und fesselnder Dialog zwischen den beiden Protagonisten. Eine fundierte Auseinandersetzung um das Thema Rassismus – pointiert und realistisch.
Hundefreund ist klug, modern, hervorragend gefilmt und verbreitet eine befriedigende Anspannung. Die Regie von Maissa Lihedheb ist scharf, mit exzellentem Bildausschnitt und durchdachter Inszenierung. Sowohl das Drehbuch als auch die Darstellung von Lamin Leroy Gibba sind brillant, die Dialoge sind absolut perfekt und seine Darstellung ist komplex und mitreißend. Hier ist ein immenses Talent am Werk, und was sie geschaffen haben, ist unterhaltsam, fesselnd, und hat sehr viel zu sagen – Chapeau!

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Maissa Lihedheb

(c) Louis Malcolm Saidou
Maissa Lihedheb [sie/ihr] wurde in Deutschland als Tochter tunesischer Einwanderer geboren. Derzeit befindet sie sich in ihrem Master-Regiestudium an der NYU Tisch in New York. Maissa hat zuvor Medien- und Unterhaltungsmanagement in den Niederlanden studiert und ihre Dissertation zum Thema "Symbolische Vernichtung in Massenmedien und ihre Auswirkungen auf die Identität von Einwanderern der ersten Generation" geschrieben. Maissa ist Gründerin der BIPOC Film Society und führte Regie in elf Kurzfilmen sowie bei einem abendfüllenden Dokumentarfilm für SWR/ARD.