F for Freaks
Deutschland 2019 • Spielfilm • deutsch • 30 Min. • FSK 16
Nominierung in der Kategorie für Spielfilme bis 30 Minuten
Regie, Drehbuch: Sabine Ehrl
Kamera: Stephan Buske
Ton: Darius Shahidifa
Schnitt: Louis Huwald
Darsteller*innen: Ursula Werner, Gerdy Zint, Paul Boche, Katharina Nesytowa, Aleksandra Owen, Mathilda Hayley Beese, Jan Hallmann, Sachiko Hara
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Die 70-jährige Gabriela (Ursula Werner) ist todkrank. Mit einer Truppe von Kopfgeldjägern geht sie auf eine unvorhersehbare Reise durch
eine rohe und dystopische Welt, die von überwuchernder Natur und menschlicher Brutalität geprägt ist. Wenn man bezahlt, bekommt man alles, von billigen Hilfskräften bis hin zu Leihmüttern oder Organen. Das vermeintlich ewige Leben wird feilgeboten, zusammen mit
der Würde des Menschen.
Jurybegründung:
Eine ältere Frau ist offensichtlich schwer krank, aber sie hat sich Lebenszeit gekauft. Wer zahlt, bekommt in dieser dystopischen Welt alles. Dann ist der Tag gekommen, der ihre Zukunft bedeuten soll, und ihre Verwandlung ins Unmenschliche nimmt ihren Lauf.
F FOR FREAKS ist nicht nur ein beunruhigender Film, sondern auch ein verstörender. Ein Film über eine Welt, die in große und kleine Menschen unterteilt ist. Die Kleinen – schön und vollkommen – werden ausgebeutet, weil sie die Kleinen sind, schwächer eben. Die Großen, meist durch körperliche oder geistige „Defekte“ gezeichnet, nehmen sich alles – weil sie dazu in der Lage sind. Der vermeintliche Traum vom ewigen Leben steht ebenso zum Verkauf wie die Menschenwürde. Das Genrekino als soziologisches Modell. Sabine Ehrl gelingt vom Vorspann bis zum Ende ein Film mit konsequenter künstlerischer Handschrift und mutigem Erzähl- und Gestaltungswillen. F FOR FREAKS ist ein gelungenes Genre-Kino-Erlebnis.