Obervogelgesang
Deutschland 2020 | Animationsfilm | Deutsch | 6 min. | FSK 12
Nominierung in der Kategorie Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit
Regie: Ferdinand Ehrhardt & Elias Weinberger
Animation: Elias Weinberger, Gregor Wittich, Ferdinand Ehrhardt
Montage: Andreas Bothe
Filmmusik: Hannes Bieber
Sprecherin: Ronja Peters
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg
Die junge Lovis fährt von den Bergen nach Hause. Sie blickt aus den Zugfenstern und zeichnet, als sie von einem Touristenpaar angesprochen wird. Im Gespräch mit ihnen relativiert die Jugendliche mal wieder das Problem der starken rechtsextremen Szene in ihrer Heimat Sachsen.
Jurybegründung:
Heimat ist ein Landstrich, eine Landschaft, eine Gegend. Sie hat ihre vertrauten Züge und geheimen Ecken, die Ausblicke, die bis zum Horizont reichen und die Engstirnigkeit der anderen, die einem im Nacken sitzt. In der Heimat leben diejenigen, mit denen man aufgewachsen ist. Und die, mit denen man nicht in Verbindung gebracht werden möchte. Bleibt man, geht man weg oder begibt man sich in die innere Emigration, wenn die Nazis sich immer mehr Raum nehmen und noch viel mehr als nur die Außenwahrnehmung dominieren? Diesen Fragen spüren Ferdinand Ehrhardt und Elias Weinberger in ihrem Film Obervogelgesang nach, benannt nach einem kleinen Dorf im Erzgebirge. Mit Aufrichtigkeit, klarem Strich, präziser Beobachtungsgabe und klugem Drehbuch beschreiben sie, wie es ihrer Hauptfigur gelingt einen Umgang mit der Situation zu finden und schließlich die Mittel einzusetzen, die sie am besten beherrscht, um den Rechtsruck in seine Schranken zu weisen. Genauso wie es dieser wunderbare Film selbst auch tut.