Lamarck
Deutschland 2022 | Dokumentarfilm | Deutsch | AD, SDH, DGS | 28:00 min. | FSK 0Regie: Marian Mayland
Kamera, Schnitt: Marian Mayland
Schnitt: Marian Mayland
Darsteller*innen: Sigrun Zander-Mayland, Antonius Mayland, Fabius Mayland, Julian Mayland, Helena Gellert
Produktion: Marian Mayland
Die Welt ist ja nicht immer schön, sagt meine Mutter.
Mein Kind wacht auf. Meine Eltern lächeln sich gegenseitig an und erzählen -
Das Haus, in dem meine Mutter nie leben wollte, die psychische Krankheit meines Onkels, die meine Großeltern nie sehen wollten, der Atomkrieg, der nie kam.
Sie sprechen vom Unverwirklichten. Sich sterilisieren zu lassen, sich das Leben zu nehmen, zusammenzupacken und zu gehen.
Jurybegründung:
Die Mutter wollte sich in jungen Jahren sterilisieren lassen, die Oma vermutete eine Abtreibung, der Onkel war psychisch krank, die Oma vermutlich auch, der Vater plante einen Selbstmord und der Familienbetrieb, die Gärtnerei und das Blumengeschäft, ging bankrott.
Der Titel des Films bezieht sich somit zwar auch auf die Tätigkeit der Pflanzenzucht des Familienbetriebs, aber vielmehr auf die Frage, in wie weit Erfahrungen, im speziellen familiäre Prägungen, nach der Theorie von Jean-Baptiste de Lamarck vererbt werden können. Nach einer über hundert Jahre langen Ablehnung der Vererbungslehre von Lamarck zugunsten der Evolutionstheorie von Darwin basierend auf Genetik, ist heute durch die Epigenetik auch eine Vererbung von erworbenen Eigenschaften, wie etwa durch Traumata, wissenschaftlich belegt. Mayland geht diesen Untiefen in der Familie sehr behutsam auf den Grund ohne sich selbst außen vor zu lassen, wodurch eine große Nähe zu den Familienmitgliedern entsteht.
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Marian Mayland
