The Waiting

Animationsfilm, Dokumentarfilm | Deutschland 2023 | 15'35 | 2D computer animation, mixed media | Englisch (UT Deutsch) | FSK 0
Nominierung Kategorie Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit
Regie : Volker Schlecht
Produktion / Production: Alexander Lahl, Max Mönch
Drehbuch / Script: Alexander Lahl, Max Mönch
Original-Filmmusik / Original Score: Hannes Schulze
Tongestaltung / Sound Design: Hannes Schulze, Michal Krajczok
Schnitt / Editing: Volker Schlecht
Bildgestaltung / DOP: Volker Schlecht
Szenenbild / Production Design: Volker Schlecht
Animation: Volker Schlecht
Besetzung / Cast: Karen Lips
Karen Lips lebt mehrere Jahre im Regenwald in einer winzig kleinen Hütte, um Frösche zu erforschen. Als sie den Ort für kurze Zeit verlässt und zurückkehrt, ist kein einziger Frosch mehr zu finden. Karen begibt sich auf die Suche - und macht eine grauenvolle Entdeckung. Die mysteriösen Sterbefälle haben alle ein ähnliches Muster, liegen aber Tausende Kilometer voneinander entfernt. Was steckt dahinter? Und was hat das alles mit uns zu tun?
Jurybegründung
In New York kommt die Welt zum UN Nachhaltigkeitsgipfel zusammen, Schreckensmeldungen über den Artenschwund vom Weltbiodiversitätsrat und dem Bericht zu den planetaren Grenzen. Man müsste doch einen Aufschrei unter den zeitgenössischen Filmschaffenden erwarten, stattdessen sehen wir einen Film, in dem auf eine sehr ruhige überlegte und reflektierte Art und Weise ein persönlich erlebtes Fallbeispiel des weltweiten Verlustes der biologischen Vielfalt erzählt und dies sehr behutsam und sensibel illustriert wird. Man könnte sagen, viel zu schön. Bei der sehr eindrucksvollen Schilderung über ihre Forschung an Fröschen in Zentralamerika spürt man förmlich die Begeisterung der Amphibienspezialistin Karen Lips. Umso härter trifft der Bericht über das komplette Verschwinden einer speziellen Population nach einem Jahr Abwesenheit der Forscherin. Dennoch bleibt der Film bei seiner sachlichen Form der Analyse über den besonders durch die Globalisierung ausgelösten menschlichen Einfluss auf die Auslöschung der Arten: 41 Prozent aller Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht. Dieser Film hat somit auf den ersten Blick so gar nichts alarmistisches, wirkt aber vermutlich umso mehr durch seine überzeugende Nüchternheit und die wunderschönen Bilder, die durch den harten Kontrast zur Erzählung den Schmerz verstärken, der Solastalgie genannt wird. Was bleibt, ist Sprachlosigkeit.

Volker Schlecht

Volker Schlecht
geboren 1968 in Radeberg,
arbeitet als Illustrator und Filmemacher in Berlin,
studierte Kommunikationsdesign an der Burg Giebichenstein Halle und Animation an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf",
Professor für sequentielle Illustration an der BTK Hochschule für Gestaltung,
mit Alexandra Kardinar betreibt er seit 2002 das gemeinsame Label DRUSHBA PANKOW