STADTMUSEUM - МОЙ РАЙ
Dokumentarfilm, Experimentalfilm | Deutschland 2024 | 26'16 | Deutsch (UT Englisch) | nicht zur Bewertung bei FSK vorgelegt
Nominierung Kategorie Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit
Regie :
Boris Dewjatkin
Produktion / Production: Laurine Irmer, Boris Dewjaktin
Drehbuch / Script: Laurine Irmer, Boris Dewjaktin
Schnitt / Editing: Boris Dewjaktin
Bildgestaltung / DOP: Boris Dewjaktin, Manuel Lossau, Marshl Ceron Palomino
Tongestaltung / Sound Design: Samuel Wiese
Der Film lenkt den Blick auf das „Museum des Unscheinbaren“, welches, eingeschrieben ins städtische Material, zum Medium und wirkmächtigen Akteur wird. Anhand seiner Erfahrung in Berlin, beschreibt der Erzähler ein subjektives Paradies, in dem menschlich gemachte Ordnungs- und Chaossysteme sich stetig überschreiben. Eine Hommage an das Chaos, die unscheinbaren Zeichen und die Stadt als Palimpsest.
Jurybegründung
Dieser experimentelle Essay-Film nimmt uns mit auf einen wilden Ritt durch die Nischen und an die Ränder der urbanen Welt Berlins, dem Stadtmuseum, das voll von zu dechiffrierenden Zeichen und Gesten ist. Der Film ist eine Dérive, die durch eine Vielzahl von Schichten und Perspektiven die Sichtweise auf unsere städtische Lebensrealität erweitert, Guy Debord trifft Roland Barthes und daraus wird Punk. „Die Zeichen berichten von vielseitigen Erzählungen, die sich im Material der Stadt durch den Sog der Zeit manifestieren. Das umgebende Material wird zur alternden Haut, zum Chronisten, zum Gästebuch, zum Lexikon oder auch zum Museum.“ Ganz besonders filmisch gelingt es Boris Dewjatkin, dieses Geflecht von sich überlagernden Mitteilungs- und Bedeutungssystemen in eine dem entsprechende audiovisuelle Form zu übersetzen. Er zitiert situationistisches Kino, kombiniert dieses mit der experimentellen Sprache der 70er und 80er, darüber legt er seine eigenen Gesten und Zeichen, so entsteht ein „unendliches Palimpsest“.Boris Dewjatkin
Boris Dewjatkin durchstreift seit nun 13 Jahren als Zeuge und Akteur den städtischen Raum Berlins. Dem Graffiti und der urbanen Erkundung entspringend, entstand eine künstlerische Lebenshaltung, die nun in malerisch-gestalterischer Praxis, urbaner Situationsproduktion und vor allem im Film stattfindet.