Ein junger Mann mit Rettungsweste sieht aus einem Schiffsfenster hinaus.

FIRE DRILL

Spielfilm | Deutschland 2024 | 21'45 | Englisch, Ukrainisch (UT Deutsch, Englisch) | FSK 0
Deutscher Kurzfilmpreis Kategorie Spielfilm von mehr als 10 bis 30 Minuten Laufzeit
Regie : Maximilian Villwock
Drehbuch / Script: Maximilian Villwock
Bildgestaltung / DOP: Marco Müller
Schnitt / Editing: Anna-Lena Engelhardt
Produktion / Production: Cleo Campe
Produktionsfirma: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Ein junger Ukrainer träumt davon, auf einem Containerschiff zu arbeiten und seine Mutter vor dem Krieg in ihrer Heimat zu schützen. Schnell gewöhnt er sich an den harten Bordalltag und findet in der diversen Besatzung Freundschaft und Unterstützung. Doch ein schwerer Fehler, der fast das Leben eines Crewmitglieds fordert, bringt plötzlich alles in Gefahr: seine Stellung innerhalb der Gemeinschaft, seine Zukunftsaussichten und die Hoffnung, seine Mutter in Sicherheit zu bringen.
Jurybegründung
Ein junger Mann aus der Ukraine heuert auf einem Frachtschiff an. Der Krieg in der Heimat flackert wie die fernen Tanker am Horizont. Das Schiff wird zur Schicksalsgemeinschaft auf Zeit. Eine Welt im Wassertropfen. Alle Träume liegen offen. Alle Luken geschlossen. Zwischen Flucht und Zuflucht erzählt Fire Drill ebenso fragil wie berührend von den Prüfungen des Erwachsenwerdens und der Suche nach Hoffnung. Regisseur und Autor Maximilian Villwock ist tief in jene Welt eingetaucht, aus der er seine Geschichten schöpft. In der scheinbaren Leichtigkeit seiner präzisen Beobachtungen spüren wir die Monate der intensiven Milieurecherche auf dem offenen Meer. Über 156 Tage entspinnt sich eine zutiefst menschliche Erzählung, in der das Fiktive zur Wahrheit und die Lebensgeschichten der Menschen an Bord zu verdichteter Wirklichkeit werden. Die Bildsprache von Marco Müller und der außergewöhnliche Score verwandeln die rauen Eindrücke des Alltags auf einem Containerschiff zu impressionistischen Innenbildern, die ihr Publikum tief berühren. Fire Drill ist kein radikaler Film, sondern ein leises, lyrisches Werk voller Hoffnung. Es schöpft aus der Wirklichkeit die poetische Kraft des Kinos.

Maximilian Villwock

Maximilian Villwock, Absolvent der Filmuniversität Babelsberg, arbeitet als Regisseur und Drehbuchautor in Berlin. Seine Filme zeigen universelle Geschichten aus ungesehenen Welten. Der Film A PASSAGE erhielt eine BAFTA-Nominierung. Weitere Arbeiten wurden bei verschiedenen bekannten Filmfestivals gezeigt.