NUESTRA SOMBRA

Der Himmel birgt schlechte Omen. Wo die Natur verachtet wird, verschwinden Menschen, fallen Bäume und wird die Sonne verschlungen.

Jurybegründung

In einem kleinen Dorf, in einem der letzten Regenwälder Argentiniens, sehen die Menschen einer Sonnenfinsternis entgegen. Ein Phänomen, das Faszination und zugleich Bedrohlichkeit entstehen lässt, wenn für einige Minuten alles still zu stehen scheint, als wäre dem Leben das Leben entzogen. Der unbeirrte Lauf der Natur und die Unverhandelbarkeit ihrer Gesetzmäßigkeit, scheint wie eine transzendente Kraft auf die Menschen und ihre Umgebung einzuwirken. Diese sind mit sich selbst und mit Situationen konfrontiert, aus denen sie nicht entkommen, sich dem Unausweichlichen nicht entziehen können. Alles scheint zur falschen Zeit am falschen Ort und die Natur denen überlegen, die gleichzeitig versuchen, sie zur Untergebenen zu machen. Mit leisen und doch so kraftvollen Bildern, eröffnet NUESTRA SOMBRA einen phantastisch-realistischen Filmraum auf 16mm, dem in jeder Einstellung eine poetische Mystik innewohnt. Begleitet von einem sphärischen Sounddesign, das am Ende mit einem polyphonen Chorgesang verschmilzt, hinterlässt der Film einen bleibenden Eindruck. Ein filmisches Requiem.