Skin on Skin

Ein industrieller Schlachthof irgendwo in Deutschland. Jakob arbeitet als Wachmann, der bosnische Arbeiter Boris in der Schlachtung. Inmitten von Gewalt und Kälte entsteht zwischen ihnen eine stille Verbindung und die unausgesprochene Sehnsucht nach Freiheit. Als Jakob hilft, Boris’ beschlagnahmten Pass zurückzuholen, geraten die beiden in einen Sog aus Macht und Ohnmacht, der sie vor folgenschwere Entscheidungen stellt.

Jurybegründung

Mit großer Wucht erzählen die Filmemacher*innen die sowohl berührende als auch hochaktuelle Geschichte zweier Männer, die in der Maschinerie der deutschen Fleisch-Wirtschaft gefangen sind. Es geht ums Menschsein, umzingelt von totem Fleisch. Liebevoll und solidarisch zu bleiben, ob des Drucks eines herrischen Arbeitgebers, der die Mitarbeiter*innen beinahe entmenschlicht. Darum, Freiheiten zu finden in einem Umfeld, das keine Freiheiten erlaubt. Visuell virtuos, aber ohne zu glorifizieren, nähert sich der Film seinen Protagonisten und konfrontiert uns mit einer rauen Welt voller toxischer Männlichkeit, mit der wir eigentlich nichts zu tun haben wollen - aber dennoch starren wir auf Grund der intensiven Inszenierung gebannt auf die Leinwand. Die atmosphärischen 16mm-Bilder, gepaart mit einem hervorragenden Sounddesign, feinfühligem Drehbuch und einem großartigen Cast, machen SKIN ON SKIN vom ersten bis zum letzten Frame zu einem besonderen Kinoerlebnis, das niemanden unberührt zurücklässt.