Der natürliche Tod der Maus
Deutschland 2020 • Animationsfilm • deutsch • 22 Min. • FSK 12
Deutscher Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Animationsfilm bis 30 Minuten
Regie, Animation: Katharina Huber
Sounddesign: Marcus Zilz
Musik: Chris Pitsiokos, Emil Brahe, Janina Warnk, Kevin Shea, Matt Mottel, Vittoria Quartararo
Stimmen: Mirjam Baker, Gonzalo Rodriguez, Daniele Doutch, Kevin Shea, Janina Warnk, Katharina Huber
Produktion: Katharina Huber
An einigen Tagen stellt sie sich vor, mit ihrer reinen Gedankenkraft Körperteile von Menschen, die ihr böse erscheinen, abfallen lassen zu können. An anderen Tagen sehen alle um sie herum schön aus. Und als sie klein war, hat sie sich gewünscht, dass aus ihren Fußspuren Blumen herauswachsen.
Jurybegründung
Die Plastikmüllberge wachsen, das Klima kollabiert, unsere Bananen sind mit Pestiziden verseucht, dazu im Umfeld der ständige Druck, dem sozial Normierten zu entsprechen – und dann tötet unsere Katze auch noch vor unseren Augen eine unschuldige Maus. »Es tut mir alles so leid«, seufzt die Protagonistin und schaut dabei verträumt von ihrem gemütlichen Sofa. Wie geht das, ein gutes Leben zu führen im Angesicht des Leids? Vielleicht mit Träumen. Träumen, in denen nervigen Leuten einfach der Kopf abfällt. Mit der bitterbösen Animation DER NATÜRLICHE TOD DER MAUS entblößt Katharina Huber eine Gesellschaft, die im tagtäglichen Widerspruch vom gleichzeitigen Streben nach Weltverbesserung und Selbstverwirklichung so langsam moralisch verhärmt. Konsequent und enorm präzise in Text und Ton entwickelt ihre Zeichen- und Collagetechnik im Zusammenspiel mit einer herausragenden Soundebene einen unwiderstehlichen Sog mitten hinein ins Zentrum unserer aktuellen Befindlichkeit.